Gedanken des Stiftungsgründers

Die indische Rechtskämpferin  VANDANA SHIVA hat in ihrem im Jahr 2005 erschienenen Buch „ Earch democracy“  klar beschrieben, wie in unserer Gesellschaft neue  ökologische Wege oder Kulturinseln aufzubauen und zu schützen sind. Sie nennt dazu drei notwendige Bereiche:

  1. Das Prinzip der Biodiversität   (Brüderlichkeit)
  2. Das Prinzip der Autonomie im Kulturbereich (Freiheit)
  3. Das Prinzip der Gegenseitigkeit  (Gleichheit)

Vandana Shiva beschreibt die ständige Suche, das Bemühen für ein Gleichgewicht zwischen  Sein und Haben, zwischen Klein- und Grossbetrieb, zwischen demokratischen und diktatorischen Staaten.  Wie kann eine neue „Demokratie der ERDE“ entstehen? Jede Demokratie braucht klare Regeln, nicht allgemeine Freiheiten. Für die Freiheit muss immer gekämpft werden; der Weg zu einer neuen Kulturinsel ist lang und schwierig. Die Erde muss vor den Profitangriffen der ökonomie und Finanzwelt geschützt werden. Denn die Erde ist keine Ware!

 Die drei Ideale der französischen Revolution, Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit warten darauf neu entdeckt  und weiterentwickelt zu werden; in einem gesunden sozialen Organismus wirken sie dynamisch miteinander. Schon vor hundert Jahren beschrieb Rudolf Steiner einen solchen neuen Weg in der „Dreigliederung des sozialen Organismus“. Es war eine Vision und konkreter Anfang, der weiter entwickelt werden muss.

Die Not der vielen Flüchtlinge, die jeden Tag an den Küsten Italiens vom Mittelmeer ans Land kommen, sind ein Alarmzeichen unserer Not im sozialen, wirtschaftlichen und Geistesleben.   Von meinem Wohnzimmer in Como sehe ich direkt auf das Flüchtlingslager vor dem Bahnhof in Como. Hunderte von Menschen schlafen jeden Tag unter den Bäumen.

Hermann Janach

Präsident der WIDAR Stiftung

Rif. Widar/ERDE Fruchtbarkeit 16 09 08